Am Freitag den 12. Mai 2023 fand ein Spaziergang mit der Landschaftsökologin Anuschka Tecker über den Wald-Klima-Lehrpfad der NABU-Naturschutzstation Münsterland statt. Nach einer Einführung auf Haus Heidhorn über die Umsetzung dieses Pfades vor 6 Jahren, der Teil des geförderten Waldklimafondsprojekts “Fit für den Klimawandel“ ist, machten sich die neugierigen Teilnehmenden auf den Weg über die 3 km lange Strecke in der Hohen Ward. Ziel war es, zu lernen, wie wichtig die Rolle des Waldes für unser Klima ist und welche Auswirkungen der Klimawandel auf die Wälder hat.
Im Sinne einer aufmerksamen Beobachtung und einer Sensibilisierung für die Flora und Fauna des Waldes wurden die Teilnehmenden aufgefordert, die Bäume in der Umgebung zu bestimmen. Zwischen Buchen und Eichen fanden sich auch tote Bäume. Als zentraler Punkt der Tour wurde klar, dass totes Holz einen wichtigen Beitrag zur Förderung der Artenvielfalt und der Resilienz des Waldes liefert. Absterbende Bäume gehören zum normalen Lebenszyklus von Wäldern und bieten Platz für zahlreichen Tieren, Pflanzen und Pilze mit vielen Arten, die aufeinander angewiesen sind.
Die Teilnehmenden haben auch verschiedene Methoden kennen gelernt, um das Alter eines Baumes zu schätzen: Jahresringe zählen oder die Berechnung einer groben Altersschätzung mithilfe des Stammumfangs. Dies gab der Gruppe die Möglichkeit, sich einige Fragen zu stellen: Wann ist dieser Baum aus der Erde gewachsen? Wie schnell wächst ein Baum?
Ein weiteres wichtiges Thema des Pfades war unsere Verantwortung für die globale Klimakrise. Der Begriff des CO2-Fußabdrucks, der sich mehr auf individuelles Verhalten fokussiert, ist sehr präsent in der politischen Diskussion. Weniger bekannt ist der Begriff des Handabdrucks, der die Diskussion auf die positiven Auswirkungen lenkt, wenn sich Menschengemeinsam für strukturelle Veränderungen einsetzen. Das Stichwort: think global, act local!
Aber wie können künftige Wälder im Hinblick auf die Folgen der globalen Erwärmung aufgestellt werden? Wie sieht ein resilienter Zukunftswald aus? Während einige die Idee bevorzugen, fremdländische, trockenheitsverträgliche Bäume zu pflanzen, fragen sich andere, ob die natürlichen Ökosystemen der Wälder mit ihren Art-Abhängigkeiten dadurch nicht gestört würden.
All diese Überlegungen sowie der Gesang von Amseln, Fitis und Trauerschnäppern begleitete die Teilnehmenden durch den Wald bei einem schönen Sonnenuntergang, der die Fotofreund*innen begeisterte.
Alle Informationen finden Sie auf den erklärenden und lehrreichen Schildern entlang des Wald-Klima-Lehrpfads sowie auf der App Wald-Klima-Lehrpfad!
Text und Foto: C. Thirion